Donnerstag, 26. Mai 2011

Bunte Vögel

Handgemachte Stoffdrucke faszinieren mich. Gerne würde ich ausprobieren, wie man mit den in heimatkundlichen Museen manchmal ausgestellten Blaudruck-Modeln Stoffe bedruckt. Oder Druckern in Indien über die Schulter schauen, wenn sie mit großen Holzplatten viele Meter Stoff bedrucken. Ein Gudrun Sjoedén-Katalog aus dem letzten Jahr zeigte, wie exakt die verschiedenen Farben in mehreren Arbeitsgängen aufgebracht werden. Faszinierend!



Da ich keinen Kunstunterrichts in der Schule hatte, traue ich mich nur an den Kartoffeldruck heran (Siebdruck, Linoldruck etc. klingen zwar verheißungsvoll, schrecken mich aber auch ab).




Das Bild eines farbenfrohen Stoffdrucks in einem Textilkatalog weckte die Lust, es mal wieder mit den Kartoffeln zu probieren. Vor Jahren hatte ich für meinen Sohn Bettwäsche mit Gespenstern und Delfinen bedruckt, die er noch heute gerne hat (auch wenn Spiderman oder Batman mittlerweile höher im Kurs stehen).




Der freihändig geschnitzte Paradiesvogel sah meiner Meinung nach erstaunlich viel versprechend aus. Auf den Stoff gebracht erinnerte er mich dann mehr an einen im Sprung gestreckten Hasen.



Die zwei anderen Elemente entstanden mit Keksförmchen, dank derer man die neben der Stempelform liegenden Kartoffelteile gut entfernen kann (ohne die Stempelform zu beschädigen).


Eigentlich müsste man zu Beginn des Druckvorgangs den Musterrapport und die Farbfolge genauer planen, aber wenn man endlich loslegen möchte, fällt das schwer ...


Am Ende habe ich mit einem Textilstift die Hasen zu (Paradies-)Vögeln gemacht (meine Kinder erkannten sie nun als "eine Art Vogel") und ein paar weitere Akzente gesetzt.

Dienstag, 10. Mai 2011

Gut behütet

Meine Kinder sind sehr hellhäutig, weshalb ich zumindest beim Kleinen auf das Tragen eines Sonnenhutes bestehe.


In einem Nähbuch für Kindersachen ("klein & oho" von Emma Hardy) entdeckte ich ein Sonnenhut-Modell, das vor den Augen meines Sohnes Gnade fand.


Um die Attraktivität des Sonnenhutes für den Kleinen zu erhöhen, durfte er sich die verwendeten Stoffe des Wendehutes aussuchen und wählte den altbewährten blauweißen Karostoff und ein sonniges Orange.


Die kleine Aufnähfigur (das jüngste Familienmitglied der "Unglaublichen") ist auf einer Broschennadel befestigt und steigert die Attraktivität des Hutes (der damit zum Favoriten unter den ungeliebten Sonnenhüten geworden ist).

Mittwoch, 4. Mai 2011

Ein Winterprojekt

Seit einigen Jahren fehlte mir ein schwarzer Wintermantel. Der letzte Mantel, den ich vor wenigen Jahren genäht hatte, war braun, weil ich mir vorgenommen hatte, in Zukunft mehr auf Farbe zu setzen. Allerdings passt zu den meisten Sachen meiner Garderobe die Farbe Schwarz einfach besser.


In einem burda-Magazin vom letzten Sommer entdeckte ich dann diesen schlichten Mantel in Camel.


Ich nähte das Modell aus einem schönen Schurwolle-/Kaschmirstoff. Leider war mir aufgrund der Fotos nicht klar, wie kurz die Ärmel wirklich sind. Da ich Dreiviertelärmel zwar schön, aber im Winter zu kalt finde, wurden diese anschließend noch verlängert.


Die "Umschläge" sollen die Ansatznaht kaschieren, aber meine immer wieder erstaunlichen Bügelfähigkeiten (vielleicht liegt es doch am Uralt-Bügeleisen?) haben diese Idee runiert. Trotz vorsichtigen Bügelns (mit einem Spezialnetz, das empfindliches Gewebe vor zu starker Hitze schützen soll), drückten die Nähte durch. Aber der Faltenwurf bei der Bewegung (und die Patina durch regelmäßige Tragen) lenken davon hoffentlich ab.